Josef Nadj hatte vor seiner Pariser Tanzausbildung bildende Kunst in Budapest studiert. Nach Paris ist er eher wegen Marcel Marceau, bei dem er Pantomime lernte. Kampfsportarten und Contact Improvisation wurden ihm gleichermassen vertraut. Wenn Josef Nadj den Tanz in ein Gesamtkunstwerk situiert, so hat dies mit seiner Laufbahn zu tun. Eher als mit modischen Tendenzen. Als Leiter des Centre Choréographique Nationale de l'Orléans seit über zehn Jahren hatte er bereits anspruchsvolle literarische Vorlagen in Bewegung und Tanz umgesetzt. Woyzeck sei dafür ein Beispiel. Mittlerweile geht er aber vermehrt reduktionistische Wege. Zurück zu den Ursprüngen. Die Landschaft seiner Heimat sollte diesen schöpferischen Urzustand in ihm hervorrufen. Die Puszta von Kanizsa (nun Teil von Serbien) war dafür ideal. Der begnadete Schlagzeuger Vladimir Tarasov ist sein einziger Partner auf der Bühne. Das Stück entstand 2005 für das Festival in Avignon, das ihn für das darauffolgende Jahr als künstlerischen Berater holte. Der Film aus 2006 zeigt sowohl Szenen der Landschaft als auch die Wirkung, die sie auslöste, den Entstehungsprozess des Werks.
Wiederholung: 15. Dez. 8.00h
20. Dez. 3.50h
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