Donnerstag, 28. März 2013

Neuer Studiengang

Höhere Fachschule für Tanz – ein Novum
In Zürich entsteht eine Höhere Fachschule für zeitgenössischen und urbanen Tanz. Eine praktische Ausbildung in Tanz im tertiären Bereich ist ein Novum in der Schweiz. Am 19. Januar war in Zürich Informationstag.
Voraussetzung und Inhalt
Zulassungsvoraussetzung sind ein Abschluss der zweiten Sekundarstufe, z.B. eine Lehre oder Matura. Mit achtzehn sind die Anwärter reif und vorgebildet, sagt der Leiter der künftigen Schule, Jochen Heckmann. Sodass ein Vortanzen am 6. April die fünfzehn bis zweiundzwanzig Besten für die künstlerische Herausforderung aussiebt. Reife braucht’s, weil die Schüler an eigene künstlerische Projekte herangeführt werden sollen. Keiner bleibe ein Leben lang Tänzer, entspechend gilt es ihre sekundären Fähigkeiten zu fördern. Pädagogik, Projektplanung und -vermittlung, bzw. Choreographie sind entsprechend Module, die ab dem zweiten Jahr mit verstärktem Theorieangebot anstehen.
Die Praxis steht aber eindeutig im Vordergrund. Zwei gleichgewichtige Pfeiler tragen die Bauarbeit am eigenen Körper: die Lehre in zeitgenössischem Tanz und die in urbanem Tanz (Break-Dance u.a.). Denn ob staatlich anerkanntes Diplom in der Tasche oder nicht, „ein Künstler bewährt sich in der Praxis, in seiner jeweiligen Tagesform.“ Das klingt glaubhaft, wenn gestandene ehemalige Tänzer wie der zeitgenössische Choreograph Jochen Heckmann oder der Direktor Frank Rutishauser es sagen. Und das ist auch ihre Stärke, lassen sie durchblicken: „ein jeder von uns schöpft aus jahrzehntelange Bewährung, Erfahrung, wertvolle Kollegenschaft und ein praktizierendes künstlerisches Netzwerk, das den jungen Anwärtern beim Einstieg in den Beruf hilft.“ Selbst die Lehrer in Theorie dozieren nicht abstrakt, sondern sollen inhaltlich eingebunden mit denen praktischer Fächer kooperieren, so der Plan. Eine Komission aus der Leitung der Theaterhäuser St. Gallen, Bern, Basel u.a. soll regelmässig konsultiert werden, um die Ansprüche potentieller Arbeitgeber zu berücksichtigen.
Geplant ist, sich mittelfristig auch den eigenen Nachwuchs heranzuziehen: Kids, Teenies, Vordiplom der Züricher Tantztheaterschule (ZTTS) und gar eine Companie sollen unter das selbe Dach, Tanzwerk 101 (im 2500 qm grossen Areal der Pfingstweidstr. 101), in Tuchfühlung mit Gestaltung und Design der ZHdK, alles in Zürich West. Hoch gesteckt sind die Ziele, ambitioniert die Leitung. Die dritte im Bunde ist Arlette Kunz, bislang Verantwortliche für das Vordiplom (ZTTS) in zeitgenössischem Tanz und Lehrkraft an der TAZ.
Zwei Jahre nach der lancierten Fachschulausbildung in Genf steht die Höhere Fachschule selbstbewusst da und blickt über die Grenzen: „im Gegensatz zu den anderen zeitgenössischen Tanzausbildungen in Europa setzen wir den Schwerpunkt auf Technik. Ballettechnik ist ein Muss, zwar nicht in Strumpfhose für die Männer, aber mit dessen Fitness-Herausforderung und Know-how im Partnering.“
Akkreditierungsverfahren des Bundes im Laufen
Pius Gruber, Leiter der Clubschule Migros Zürich, investiert in den Bau vom Areal und die neue Fachrichtung, denn er glaubt an die Bedeutung des Tanzes für unsere Gesellschaft. Wir warten nun auf den Schulterschluss des Bundes, die zugesprochene eidgenössische Anerkennung. Die monatliche Schulgebühr von 1500 CHF kann dann vom Bund (Verhandlungen sind im Gange) bis zu 30% getragen, oder weiter von Kanton oder Städten mitübernommen werden. Ein erneuter Rückzug seitens des Bundes, wie nach dem BA-Studiengang in Zürich, wäre für das Image des Schweizer Tanzes verheerend. Da aber der Bund in seiner Lageanalyse ‚Projekt Tanz’ 2006 einen enormen Handlungsbedarf konstatierte und auf Qualität setzt, wird er sich wohl überzeugen lassen.
Auditions: 6. April, 18. Mai, 20. Juli jeweils 11 Uhr
nächste Infoveranstaltung: 20. April 14 Uhr
weitere Auskunft: http://www.hf-buehnentanz.ch

Mittwoch, 20. März 2013

" 13 " von Karine Jost

" 13 " ist der Titel des diesjährigen Tanzstücks von Karine Jost, in der zwei namhafte schweizer Künstler jede Vorstellung Hand anlegen müssen: der Musiker 'Gustav' und Maler Franz Brühlhart.

lesen Sie dazu die Kritik:
 erschienen in den Freiburger Nachrichten am 1. März 2013